„Das Wie interessiert doch morgen keine Sau mehr“: DJK Sparta 3 – SV Adler Münster 2 29:30 (12-16)

Frohen Mutes lief die zweite Herrenmannschaft des SV Adler zum Ausklang des Wochenendes bei Spartas dritter Mannschaft auf. Das souveräne vier-Tore-Polster (Sparta 12 – Adler 16) zur Halbzeit, das trotz einer enormen Anzahl an Fahrkarten (aka „100%ige“) entstanden war, versprach einen entspannten Sonntagabend für die in ungewöhnlich großer Zahl angereisten Adler-Fans, die Sparta ein Auswärtsspiel in eigener Halle bescherten.

Die zweite Halbzeit stand dann ganz im Zeichen von Adlers Meisterdisziplin – dem Anfüttern. So wollte man dem Gegner aus Sparta das wohlige Gefühl einer vorhandenen Siegchance lassen. Dafür galt es über die zweite Halbzeit weiterhin Fehlwürfe aus klarsten Chancen gegen Spartas starken Torhüter einzubauen. Wie das am besten geht, wusste man natürlich besonders auf den billigen Plätzen auf der Hintertortribüne: „lang und oben“.

Um sich weiterhin selbst zu sabotieren, wurde sogar ganz tief in die Trickkiste gegriffen: Auf dem Spielberichtsbogen wurde mutmaßlich eine 4 anstatt einer 14 eingetragen, was normalerweise mit einer gelben Karte gegen die Bank geahndet wird. Da Meistertrainer Döll aber dem Schiedsrichter schon konstruktive Kritik mit auf den Weg gegeben hatte und dafür folgerichtig eine gelbe Karte für die Bank kassiert hatte, wurde die falsch eingetragene Nummer dann in Minute 40 mit einer 2 Min Strafe gegen die Bank belangt.

Nachdem Sparta seine Abwehr umstellte auf eine persönliche Manndeckung erst gegen einen Adler-Spieler und zum Schluss noch gegen einen zweiten, kam Adlers Zweitvertretung mehr und mehr ins Schwimmen und verspielte den zwischenzeitlichen 6-Tore-Vorsprung. Den Höhepunkt des Nervenkitzels markierte ein Siebenmeter in letzter Minute beim Stand von 29:29: Einem Spieler, den wir aus Respekt vor seinen Persönlichkeitsrechten anonym lassen und ihm einfach den Decknamen „Marshall“ geben wollen, stiegen die Komplimente aus den letzten Wochen („….der spielt ja Pässe wie Mikkel Hansen….“) wohl zu Kopf und versuchte in dieser Situation seine Weltraumklasse an den Tag zu legen mit einem unnachahmlichen, aus dem Handgelenk gedrehten Heber. Dieser geniale Trickwurf landete jedoch leider ca. 3-5 Meter neben dem Tor.

Letztlich war aber alles halb so wild, der Adler nahm dem Gegner in den letzten Sekunden den Ball ab, warf das Siegtor und besiegelte den Endstand von 29:30 und konnte mit dem guten Gefühl, in der Tabelle vor Sparta und Telgte geklettert zu sein, nach Hause fahren. Auch wenn es für ein Saisonfazit noch zu früh ist: Nachdem Adlers Zweite mit 0:12 Punkten in die Saison gestartet war, wurde nur noch ein einziges Spiel aus den letzten 8 Saisonspielen verloren gegeben. Manche Lokalsportjournalistenpraktikanten würden da vermutlich vom „rumgerissenen Ruder“ faseln.

Für den Adler am Start:
Anatolij, André, Benni, Felix, Jonny, Maik, Michael, Matze, Paco, Paul und der Meistertrainer

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